Sonntag, 7. Januar 2018

Eine kurze Auszeit im Schnee


Endlich mal wieder richtig durchatmen. Endlich mal wieder weißen glitzernden Schnee unter den Schuhen knirschen hören. Und endlich mal wieder abschalten. Genau diese drei Wünsche zogen uns in der letzten Woche des vergangenen Jahres in den Schnee. Und was soll ich sagen? Es war sogar noch schöner, als wir es uns erträumt hatten - und das, obwohl wir tatsächlich nur einen Tag und eine Nacht im Winterparadies verbrachten. Manchmal braucht es also tatsächlich einfach nur etwas Abstand von den eigenen vier Wänden oder der gewohnten Umgebung, um mal wieder so richtig aufzutanken. 



Nach dem ganzen Weihnachtstrubel zog es uns in die Berge. Nach einem Zwischenstopp in Ulm führte unser Weg uns direkt nach Österreich, genauer gesagt nach Stanzach. Einer unserer Wünsche wurde bereits auf der Fahrt dorthin erfüllt, denn je weiter wir in die Berge fuhren, desto mehr verwandelte sich die Landschaft um uns herum in ein wunderschönes weißes Winterparadies. Ich war hin und weg. Überall sah man große Tannen, die durch schwere Schneemassen ihre Äste hängen ließen, gemütliche urige Häuser und qualmende Schornsteine. Genau hier waren wir richtig. Unser Hotel hatten wir vorab auf AirBnb gefunden und gebucht und die Wahl hätte nicht besser sein können. Der Föhrenhof war genau der Ort, den wir für unsere Auszeit im Schnee brauchten: Ein urig und warm eingerichteter Ort mit herzlichen Gastgebern und so gemütlichen Zimmern, dass eigentlich nur noch ein eigener Kamin im Raum gefehlt hätte, um die Atmosphäre vollends perfekt zu machen.


Direkt nach unserer Ankunft in Stanzach wechselten wir umgehend die bequemen Treter gegen ordentliche Winterschuhe und Wollmütze und stürzten uns in den Schnee. Wir konnten keinen Meter am Stück gehen, da wir immer wieder die Landschaft um uns herum bewunderten, so schön war der Schnee anzusehen. Trotz schlechter Sicht an diesem Nachmittag zeigte sich der kleine Ort einfach von seiner schönsten Seite. Dicke Flocken begleiteten uns bei unserem Winterspaziergang. Wir bauten einen kleinen Schneemann, bewarfen uns gegenseitig mit Schneebällen und stapften Herzen in den Schnee. 


Nachdem schließlich unsere Nasen langsam rot wurden und die Handschuhe durch die letzte Schneeballschlacht einfach nur noch nass waren, zogen wir uns in ein kleines nettes Restaurant zurück und stärkten uns mit einem deftigen Essen. Danach setzen wir unseren Spaziergang so lange fort, bis im Ort die Laternen angingen und wir den Mond durch die dicken grauen Schneewolken leuchten sehen konnten. 



Den Abend verbrachten wir schließlich im Föhrenhof. Beim Abendessen amüsierten wir uns über die traditionelle Livemusik vom Akkordeonspieler, ehe wir uns schließlich auf unser Zimmer zurückzogen und den Abend in trauter Zweisamkeit verbrachten. Der nächste Morgen zeigte sich dann schließlich von seiner schönsten Seite. Die dicken Schneewolken waren verschwunden und stattdessen präsentierten sich die Bergspitzen im morgendlichen Rot der Sonne. So beeilten wir uns mit dem Frühstück, um noch schnell einen Abstecher in den hohen Schnee rings um unsere Unterkunft zu machen, ehe wir schließlich dem großen Highlight unseres Kurztrips entgegenfuhren: Der Rodelbahn! Denn ganz nach dem Motto "Ski fahren kann ja jeder" (außer wir) hatten wir uns eine ausgiebige Rodelpartie im Schnee vorgenommen. 



Gesagt, getan. Bevor wir den Rückweg nach Ulm antraten, um dort in das neue Jahr zu starten, machten wir Halt in Nesselwängle. Der hübsche Ort hat nämlich mehr als eine schicke Rodelstrecke im Angebot und so liehen wir uns die passenden Utensilien aus und stürzten uns in den Schnee. Nachdem unsere erste Runde auf der "Krinnenalpe" eher im Schneckentempo verlief, zeigten wir nach der kurzen Aufwärmphase bereits unser können und fuhren eine Tour nach der anderen. Der Wind sauste uns um die Nase, der Schnee rieselte ganz leise von den ringsherum stehenden Bäumen und dicke Eiszapfen bildeten sich an den Schnürsenkeln meiner Schuhe. Mit Tränen vor Glück in den Augen sauste ich immer und immer wieder in das Tal hinab, sodass mein Gesicht kalt wurde und die Wangen rot. Vor lauter Lachen und Glucksen bemerkte ich nicht einmal mehr meine kalten Füße und freute mich einfach über diesen perfekten Moment. 
Die Auszeit im Schnee war für uns der gelungenste Abschluss des Jahres, den wir uns nur wünschen konnten. So beschwingt und voller neuer Energie bin ich dementsprechend bereits in das neue Jahr gestartet und freue mich nun auf all das, was in den nächsten Monaten kommen mag. Ich bin gespannt!


5 Kommentare

  1. Das sieht alles sehr traumhaft aus. So eine Auszeit braucht jeder mal.
    Liebe Sonntagsgrüße!

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    1. Da hast du absolut recht. Solch ein bisschen Abstand tut immer gut.
      Ich wünsche dir ebenfalls noch einen herrlichen Sonntag. Lass es dir gut gehen.

      Liebste Grüße,
      Sarah

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  2. Ein toller Trip! Ich möchte so gerne auch mal wieder in ordentlichem Schnee rumstiefeln können. :)

    Viele Grüße, nossy

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    1. Oh ja, das letzte Mal war bei mir auch schon wieder viel zu lange her. Allein dieses Geräusch! Herrlich :)

      Liebste Grüße sende ich dir,
      Sarah

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  3. Der Satz mit "Tränen vor Glück..." sagt ja wohl alles aus! Wunderschöne Aufnahmen!

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