Donnerstag, 3. Oktober 2013

In Island (Teil 4): Quellen, Geysire und andere Geschichten


Bevor ich heute wieder loslege mit dem Schreiben und mich komplett in meinen Erinnerungen an Island verliere, möchte ich euch beruhigen: Dies ist nun wirklich der letzte Eintrag zu meinen Erlebnissen im Land von Feuer und Eis. Ein letztes Mal werde ich euch einen Einblick in die schönsten und auch geschichtsträchtigsten Orte Islands geben, bevor ich dann diesen Blog wieder mit kreativen DIY´s und Rezepten füllen werde. Doch heute kann ich es noch nicht lassen und schwelge weiter über meine Reise quer durch Island.


Wenn man sich länger in diesem einzigartigen Land befindet, kommt man nicht um die Geschichte seiner Bewohner herum. Wenn man am "Golden Circle" entlang fährt, von dem ich euch bereits im ersten Teil kurz berichtet habe, gelangt man zum Nationalpark Þingvellir. Sobald wir hier das Auto abgestellt hatten,  konnten wir unseren Blick über den glasklaren See schweifen lassen, der mit seinen vielen Armen das gesamte Gebiet zu greifen scheint. Inmitten der sonst flachen Landschaft steht die Þingvellir Kirche, umgeben von schönem grün. Doch die eigentliche Aufmerksamkeit zieht wohl eine gigantische Spalte auf sich - die Almannagjá-Schlucht. Betrachtet man sie rein geologisch, konnten wir bei einem kleinen Spaziergang  nur zu deutlich das Auseinandertriften der amerikanischen und der europäischen Kontinentalplatten betrachten. Vor allem vom höchsten Aussichtspunkt wurde dieses Naturphänomen sehr gut deutlich. Die Schlucht hat jedoch auch einen wichtigen geschichtlichen Hintergrund. Genau an diesem Ort wurde das erste Parlament Islands ausgerufen. Steht man nun selbst auf der hölzernen Plattform direkt an dem kleinen Hügel, auf dem vor Hunderten von Jahren eine Menschenmenge diesen Beschluss fasste, kann man beinahe ihre Anwesenheit spüren. 




Genauso bedeutend wie die lange Geschichte Islands, sind wohl auch die zahlreichen heißen Quellen des Landes. Überall auf der Insel verstreut findet man einige sogenannte Solfatarenfelder, die bereits von weitem mit ihren hohen weißen Wolken und dem ekelhaften Gestank eindringlichen Geruch ihre Anwesenheit ankündigen. Námaskarð ist einer dieser Ort im Norden Islands, an dem sich gern einige Touristen von blubbernden und heißen Schlammtöpfen begeistern lassen. Tatsächlich war mir persönlich vorher gar nicht so bewusst, dass diese Quellen nach faulen Eiern riechen... dennoch war auch dieser Teil Islands sehr beeindruckend. Immerhin sieht man nicht alle Tage mitten auf einer kargen sandigen Fläche plötzlich graue Sumpflöcher, die fröhlich Blasen werfen und die Luft mit weißen Wolken verschleiern. 



Neben den stinkenden heißen Quellen Islands, gibt es aber natürlich auch die, in denen man einfach die Seele baumeln lassen kann. Bei 5° Grad Außentemperatur hüpfte also auch ich in Windeseile aus meinem Badelatschen und dem flauschigen Handtuch und tauchte meinen Körper in das warme milchige Nass. Die "Blaue Lagune" lädt zur wunderbaren Entspannung ein - auch wenn man die Eintrittspreise doch sehr mit einem Zähneknirschen hinnehmen muss. Dafür wird man mit dem wunderbaren Gefühl belohnt, dass man einmal im Leben in einer der berühmten heißen Quellen Islands gebadet hat. 



Und nun, da sich dieser Eintrag dem Ende zuneigt, ein Highlight, auf was ich mich den gesamten Urlaub gefreut hatte: Die Geysire. Wenn ich an Island vor meiner Abreise dachte, waren es vor allem Vulkane, heißen Quellen und Geysire die ich mit der Insel verband. Das Island weit mehr bietet, haben sicherlich meine letzten Berichte eindrucksvoll bewiesen. Dennoch möchte ich genau mit dem Abschließen, von dem ich so begeistert bin, dass ich es mit eigenen Augen sehen konnte: Ein Ausbruch des Strokkur. Ich glaube, ich war beim Anblick der Ausbrüche an diesem Geysir selten zu sprachlos. Diese Kräfte, die dort herrschen und das warme Wasser bis zu zwanzig Meter in die Lüfte drücken und die Nebelschwaden, die das gesamte Gebiet umgaben, machten die Stimmung an diesem Ort geheimnisvoll und ließen für einen Moment die anderen Besucher vergessen, die sich hier tummelten. 


Das ist also Island. Ein Land, voll von natürlichen Schönheiten und eindrucksvollen Kulissen. Ein Land, welches ich mit all seinen Facetten wohl nie vergessen werde.  

10 Kommentare

  1. Wunderschöne und beeindruckende Fotos! Diese Eindrücke würde ich sicher auch nie vergessen!
    LG Mary

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    1. Vielen lieben Dank liebe Mary! Ich bin so froh, dass ich wenigstens Fotos und ein paar Videos habe, um immer und immer weiter in Erinnerungen zu schwelgen.

      Liebste Grüße von mir!
      Sarah

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  2. Waaas, schon der letzte Island-Post? :( Schade! Wenns nach mir ginge, hättens gern noch ein paar sein dürfen! ;)

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    1. Ich glaube, ich hätte tausende Einträge schreiben können... aber ich dachte, dass würde dann doch den Rahmen sprengen ;) Es freut mich sehr, dass es dir so gut gefallen hat, dass du gar nicht genug davon bekommen konntest! Hihi.

      Ich wünsche dir noch einen wunderbaren Abend! Sei lieb gegrüßt von mir,
      Sarah

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  3. Wow, was für toll Bilder! Ich würde auch gerne mal in einer der Quellen baden, das war bestimmt unglaublich.
    Vielen Dank für deinen lieben Kommentar <3

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  4. Mich hätten mehrere Island-Berichte von Dir auch nicht gestört, ABER : Alles hat mal ein Ende... wie auch (leider) die Reise, der Urlaub ! Ich find´s toll dass ihr sooo viel erlebt & gesehen habt, dass Du sogar in einer Quelle gebadet hast... dass hätte ich mir auch nicht nehmen lassen... auch wenn der Eintrittspreis wohl ziemlich teuer ist ( wieviel, wenn ich fragen darf? Über Geld spricht man bekanntlich nicht, aber bei mir machst Du sicherlich mal eine Ausnahme ;-) )
    Ich freue mich, dass ihr eine schöne Zeit in Island hattet. Ich freu mich aber auch, dass Du wieder wohlauf in Deutschland angekommen bist... und auf viele weitere DIY und Rezepte freue ich mich auch.
    Gute nacht
    Yvi

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    1. Hallo Yvi,
      natürlich verrate ich dir wie viel es gekostet hat! Da Nebensaison war, haben wir ein paar Euro weniger bezahlt - knapp 40€ pro Person. Das ist das "Standart-Paket", also man bekam nichts dazu. Das war lediglich Eintritt für die Lagune und Benutzung der Duschen. Es gab noch weitere Angebote, in denen dann noch Bademantel und Latschen mit drin war oder aber auch Essen/Trinken. Das Kostet dann noch mal bis 170€ (das Luxus-Paket). Man kann also wirklich viel viel Geld da lassen für einen Tag im warmen Nass...

      Vielen lieben Dank außerdem für deine vielen lieben Kommentare zu meinen Island-Einträgen! Es freut mich, dass du die Zeit dafür gefunden hast. Und ich werde dir die Tage mal wieder eine Mail schreiben :)

      Hab noch einen schönen Abend!
      Liebste Grüße,
      Sarah

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  5. Ohhh Island ist ja wunderschön...die herrliche Landschaft, dass saftige Grün...der Wind...man spürt in quasi in den Bildern...
    Danke

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  6. Wundervolle Fotos! Wie immer ;) In so eine heiße Quelle will ich auch mal! So toll!!
    Liebst, Anni

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